Montag, 24. Oktober 2011

Airlie Beach

Nach einigen wettertechnisch durchmischten Tagen scheint sich nun wieder die Sonne durchzusetzen. Unglaublich, wie schnell wir uns an die Dauersonne gewöhnt hatten. Denn so viel der australische Nordosten seinen Besuchern bei Sonnenschein bietet, so ausgeliefert sind sie dem Regen, gerade fernab der Städte und gerade wenn man wie wir als Camper in einem Van unterwegs ist.
Wir haben die Tage genutzt, um von Cairns durch Bowen, an dessen Stränden der uns nicht bekannte Film „Australia" entstanden ist, in die Zuckerindustriestadt Proserpine zu fahren und von dort einen Abstecher zum Reef Festival nach Airlie Beach zu machen, das am Festland gegenüber der Whitsunday Islands liegt. Seit Cairns treffen wir übrigens überall auf deutsche Touristen. Ü-BER-ALL. Der kleine Ort ist purer Terror)ourismus, und da auch das Reef Festival von der Größe her eher dem jährlichen Haseldorfer Jahrmarkt, von dem ich allerdings nicht weiß, ob er noch regelmäßig stattfindet, entsprach, also Imbissbude, Autoscooter sowie kleines Bühnenprogramm bescheidener Qualität, und das Wetter nicht geeignet für einen Törn zu den Whitsundays war, fuhren wir weiter nach Mackay, dem mit ca. 80.000 Einwohnern nächstgrößeren Ort im Whitsunday Council.
Von dort gelangten wir in einer guten Autostunde in den Cape Hillsborough National Park – und nicht sicher, ob ich das bereits erwähnte: die hiesigen Nationalparks haben es uns wirklich angetan. Man ist mitten drin in der Natur und hat trotzdem Annehmlichkeiten wie Wasser und WC, wenn auch oft spinnendurchsetzt.

Ich habe mich kürzlich gefragt, inwiefern das, was wir bisher von Down under gesehen haben, meinen Vorstellungen entspricht, und obwohl ich mir zuvor wenig vorgestellt habe, so sind doch einige Dinge auffällig:
  • es gibt wirklich traumhafte, menschenleere Strände, in denen man sogar ohne Schutz baden kann (z.B. Cape Trib im September/Oktober) und keine oder nur geringe Angst vor Quallen oder Krokodilen haben muss
  • es gibt keine oder kaum Cocktailbars am Strand. Die Strände sind sowieso ziemlich unkommerziell, wenn sie überhaupt per Straße zugänglich sind. Stattdessen sind öffentliche Picknicktische und Grills sehr verbreitet, ganz dem BYO (bring your own)-Prinzip entsprechend, das auch in Bezug auf Alkohol in vielen Restaurants gilt, die keine Ausschankerlaubnis haben
  • Umso kommerzieller geht es dafür in den Stadtzentren mit ihren Shopping Malls und in den Gewerbegebieten zu. Jede Kleinstadt an der Ostküste scheint zu 80% aus Gewerbegebiet und zu 20% aus City und Wohngebieten zu bestehen
Gerade gelesen, dass hier ab diesem Monat die Schildkrötennistzeit beginnt, daher gehen wir jetzt auf Erkundungstour.