Montag, 5. September 2011

Von Spinnen und Vögeln

Mit einem verschmitzten Grinsen kommentierte Greg unsere Fragen zu seinem Heimatland. Wo es denn wann die meisten Giftquallen (Box Jellyfishes) und Krokodile gäbe. Ob er schon einmal eine dieser Spinnen gesehen hätte, die einem quasi zur eigenen Verteidigung direkt ins Gesicht springen. Oder die, die einem im eigenen Schatten folgen. Hatte er nicht, und er kenne sie auch nicht. Dafür scheint man, seinen Antworten zu Folge, je nach Aufenthaltsort immer die Wahl zwischen Pest und Cholera zu haben: entweder begegnet man giftigen Quallen, Krokodilen oder nervigen Moskitos. Es ist wahlweise saukalt oder sauwarm..
Greg, unser Sitznachbar beim Weiterflug nach Sydney (was hier alle als „Sidni“ aussprechen), entpuppte sich als Manager eines Backpackerhostels in Queensland und gab uns einige gute Tipps für die Reise.
Frühmorgens landeten wir 16.260 Kilometer von Hamburg entfernt auf australischem Boden. Vom Flug über Papua-Neuguinea hatten wir leider nichts mitbekommen, dafür wurden die letzten Tausend Kilometer über Queensland von der aufgehenden Sonne in orangefarbenes Licht getaucht.

Dieser Gesell saß direkt neben dem Café im Baum


In der City öffneten gerade die ersten Cafés, und nach einem Iced Coffee und einer Wassermelonenlimo machte sich der Jetlag (wir hatten in den letzten 48 Stunden kaum geschlafen) in seiner ganzen Heftigkeit bemerkbar. Endlich meldete sich Jeannette aus Dover Heights zurück, unser Host der ersten Woche. Nach einer wilden Busfahrt quer durch die Stadt fielen wir in unserem Zimmer erst einmal in Tiefschlaf. Jeannette, ihr Mann Francesco, ihre beiden Kinder und Kakadu „Coco“ leben hier sehr idyllisch in der Nähe von Bondi Beach, dem Stadtstrand.

Bondi Beach
Coco - leider krank, aber handzahm

Die ersten Tage haben wir mit Erkundungstouren durch North Bondi, Bondi Beach, Dover Heights, Rose Bay und viieeel Schlafen verbracht. So langsam kehren die Kräfte und das Zeitgefühl zurück. Die Wohngegend hier östlich der Innenstadt bietet einen tollen Ausblick auf Sydneys Skyline, den Ozean, nette kleine Restaurants und sehr stylische, aber nicht übertrieben große Häuser. Morgens werden wir von komischem Vogelfiepen (Sittiche, Kakadus und Superb Fairywrens – kleine blaue Zaunkönige – drehen ihre Runden und zetern herum) geweckt und müssen beim Überqueren der Straße aufpassen, nicht überfahren zu werden („look right!“).



Soweit eine sehr sympathische Stadt, von der wir in den kommenden Tagen noch mehr kennenlernen werden. Allerdings auch ziemlich teuer: ein Burrito z.B. in der „Beach Burrito Company“ kommt auf 15 Aussiedollar, was etwas mehr als 11 Euro entspricht. Heute haben wir auf einen 10 Dollar-Falafel verzichtet und sind stattdessen auf etwas günstigere Take Away-Pizza ausgewichen. Es wird Zeit, dass Campingkocher und Dosenravioli in rohen Mengen an den Start kommen.
Superb Fairywren - der heißt wirklich so