Sawaddi krap! Vor vier Tagen sind wir in Bangkok angekommen. Leute, diese Stadt ist einfach nur krass. Auf den Straßen herrscht permanent Stau, die Fußgänger müssen sich selbst an den Ampeln ihren Weg durch Motorroller, Tuk Tuks und Autos bahnen. Auf jedem Quadratmeter der Gehwege wird entweder gekocht oder Gemüse, Fisch oder Fleisch verkauft, oder Buddastatuen. Oder es werden in einer "Open Air"-Werkstatt Autos repariert. Es sind über 30 Grad, die Luftfeuchtigkeit liegt bei 80 Prozent. Die gesamte City liegt unter einer permanenten Smogdecke, die sie in ein eigenartiges, surreales Licht taucht. Und überall buddhistische Tempel, kleine, große, schlichte, prunkvolle... Bangkok - das ist permanenter Ausnahmezustand. Und wir genießen jede Minute in dieser Stadt, denn quirrliger, reizüberflutender und kulturell so ganz andersartiger als all das, was wir in den letzten 14 Monaten erlebt haben, kann eine Stadt wohl kaum sein.
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Wo sonst schmeißt einen der Taxifahrer einfach wieder raus, wenn ihm das Ziel nicht gefällt? Oder schaltet den Taxameter gar nicht erst ein, sondern verlangt einen (viel zu hohen) Pauschalpreis? Wo sonst werden in einem riesigen Kaufhaus in der Innenstadt, im Mahboonkrong Center, zehn-, hunderttausende, ach was, Millionen gefälschter Produkte in sogar gefälschten Flagshipstores unter den Augen von Polizei und Sicherheitsdienst verkauft - vom Ed Hardy-T-Shirt über Rolexuhren und Ipad bis zur Canon-Spiegelreflexkamera?
Unglaublich und bewundernswert, wie ruhig und gelassen die Locals trotz dieses auf den ersten Blick chaotischen Treibens bleiben und wie umsichtig alles vonstatten geht. Und wie schnell man sich daran gewöhnt und sich mittreiben lässt.
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Oasen der Ruhe und Besinnung: die Tempel. Hier der Loha Prasad |
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Loha Prasad von innen |
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Bangkok City: Siam Central mit der Skytraintrasse |
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Unerträglich heiß und Tourischwemme: am Royal Grand Palace |
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Guter Gleichgewichtssinn ist gefragt beim Bootzustieg am Chao Praya |
Unser Quartier, die großartige
Shanti Lodge (dank an Jan und Luzie für den Tipp), befindet sich in einer ruhigen Seitenstraße im Stadtteil Dusit, ein paar Gehminuten vom Fähranleger Thewet am Chao Phraya entfernt. Am Fluss herrscht tagsüber reges Treiben, ständig legen Boote an und ab, Fische türmen sich aus dem Wasser, sobald jemand Essensreste hinein wirft. Nachdem wir vorgestern einen Abstecher in die stressige Nerv-Tourimeile Khao San Road gemacht haben, auf der man keinen Meter gehen kann, ohne angequatscht zu werden, sind wir erst recht dankbar für die verhältnismäßig ruhige, authentische Umgebung des Hostels.
Allerdings läuft ein paar Straßen weiter gerade eine große Antiregierungsdemonstration von Pitak Siam. Seit vorgestern verstopfen tausende Polizeibusse aus den umliegenden Provinzen die Straßen noch mehr als sowieso schon; rund ums Regierungsviertel wurden Soldaten postiert und Stacheldrahtbarrieren errichtet. Wir lassen's daher am Wochenende etwas ruhiger angehen, hängen ab und schlemmen uns durch die grandiose Speisekarte des Shanti. Die thailändische Küche hat uns schon jetzt voll in ihren Bann gezogen.