Donnerstag, 27. Dezember 2012

Von Kathmandu nach Pokhara und Bandipur

Das hübsche Wort "vibrant" wird einem ja in englischen Reiseführern geradezu inflationär um die Ohren gehauen. Auf kaum eine andere Stadt, die wir auf dieser Reise kennengelernt haben, trifft es wohl so sehr zu, wie Kathmandu. Das bunte Treiben hat auf die Dauer aber auch seine Schattenseiten: die Lunge kratzt und man muss ständig auf der Hut sein, nicht vom nächsten Taxi, Transporter oder Motorrad überfahren zu werden.
Am Durbar Square in Patan. Vorne links der Krishna-Tempel Chyasim Deval,
hinten rechts der Taleju-Tempel 
Eine Frau holt Wasser an einer Quelle in Patan.
3,3 Millionen Nepalesen haben keine eigene Trinkwasserversorgung
Eines Abends war der Himmel derart klar, dass wir von Dachterrasse unseres Hostels aus am Horizont einen vielversprechenden schneebedeckten Himalayagipfel zu sehen bekamen - zu dieser Zeit Mitte Dezember bzw. angesichts des Smogs und Staubs ein Glücksfall.

Dienstag, 18. Dezember 2012

Montag, 10. Dezember 2012

Tauchen in Kathmandu


Namaste und Gruß aus dem Land der ungewöhnlichen Zeitverschiebung. Wir sind 5,75 Stunden vor GMT. Kathmandu hat uns mit all den engen Gassen, den vielen traditionell gekleideten Menschen, den Gerüchen und Farben voll in seinen Bann gezogen. Zum Sonnenaufgang können wir von der Dachterrasse unseres Hostels aus beobachten, wie ringsum Frauen Kerzen anzünden und Glöckchen leuten. Sie erwecken mit der Puja die Segnungen göttlicher Energien. Dann erwacht die Stadt zum Leben: Menschen, Rikschas, Motorroller und Taxis zwängen sich durch die verstaubten Gassen.

Donnerstag, 6. Dezember 2012

Ko Tao: ok! Delhi und Kathmandu: Smoke


Ko Tao steht und fällt mit dem Wetter, soviel steht mal fest! Zum Glück ist es die letzten Tage noch aufgeklart und das Meer hat sich beruhigt, so dass wir uns schnorchelnderweise die thailändische Unterwasserwelt zu Gemüte führen konnten.

Freitag, 30. November 2012

Bangkok und Ko Tao

Mit dem Chao Praya Expressboot haben wir noch viele weitere Ecken Bangkoks erkundet. Neben den unzähligen beeindruckenden, prunkvoll gestalteten Tempeln fielen uns die zahlreichen Königsdenkmäler ins Auge, die überall in der Stadt verteilt sind. Das Königreich Thailand folgt einem sogar bis ins Kino: vor der Vorstellung des neuen Bondfilms wurde das Publikum per Einblendung dazu aufgefordert aufzustehen und dem König Respekt zu zollen, während er, an den "großen Bruder" erinnernd, in Bildern und Musik über die Leinwand flimmerte.

Freitag, 23. November 2012

Wenn es immer noch krasser geht: Bangkok


Sawaddi krap! Vor vier Tagen sind wir in Bangkok angekommen. Leute, diese Stadt ist einfach nur krass. Auf den Straßen herrscht permanent Stau, die Fußgänger müssen sich selbst an den Ampeln ihren Weg durch Motorroller, Tuk Tuks und Autos bahnen. Auf jedem Quadratmeter der Gehwege wird entweder gekocht oder Gemüse, Fisch oder Fleisch verkauft, oder Buddastatuen. Oder es werden in einer "Open Air"-Werkstatt Autos repariert. Es sind über 30 Grad, die Luftfeuchtigkeit liegt bei 80 Prozent. Die gesamte City liegt unter einer permanenten Smogdecke, die sie in ein eigenartiges, surreales Licht taucht. Und überall buddhistische Tempel, kleine, große, schlichte, prunkvolle... Bangkok - das ist permanenter Ausnahmezustand. Und wir genießen jede Minute in dieser Stadt, denn quirrliger, reizüberflutender und kulturell so ganz andersartiger als all das, was wir in den letzten 14 Monaten erlebt haben, kann eine Stadt wohl kaum sein.

Dienstag, 20. November 2012

Stopover in 新加坡共和国

Vanakkam! Härter könnte das Kontrastprogramm wohl kaum sein. Vorgestern haben wir die Idylle der frühlingshaften neuseeländischen Bergwelt gegen die Hektik und die schwüle Hitze Singapurs eingetauscht. An die 30 Grad und über 70% Luftfeuchtigkeit machten uns auf dem Weg vom Flughafen ins Hostel vor allem in Verbindung mit den (ich kann es, jetzt nach dem Zusammenrechnen selbst kaum fassen) (wir müssen verrückt sein) 70 Kilo Gepäck ordentlich zu schaffen. Nach ein paar Momenten der Akklimation wirkt es nun aber wieder ungemein befreiend, in kurzen Sachen und Flip Flops durch die Stadt zu ziehen.

Montag, 19. November 2012

Gute Deko

Ein letztes Mal wachten wir morgens mit Blick auf die verschneiten Berggipfel am "Wolkendurchbohrer" Mount Cook bzw. Aoraki auf.  Unsere Touren an diesem mit über 3.700 Meter höchsten Berg Neuseelands waren frühlingshaft warm und sonnenverwöhnt.


Samstag, 10. November 2012

Samstag, 3. November 2012

Neue Angebote der Desktop-Wallpaper produzierenden Industrie

Dass einem das Bier im Irish Pub fast vom Tisch fällt, weil die Erde wackelt, kommt auch nicht jeden Tag vor. Seit ein paar Tagen sind wir wieder im erdbebengeplagten Christchurch, und auch wenn sich seit den Beben im September 2010 und Februar 2011 keine schweren Schäden mehr ereignet haben, so ertappt man sich häufig dabei, einen vorbeifahrenden LKW zu vermuten, den es gar nicht gibt.



Samstag, 20. Oktober 2012

Urlaub mit dem Tui

Kia Ora! Es soll gerade mal eine Woche her sein, dass ich zuletzt geschrieben habe? Unmöglich - so viel ist passiert. Dazu zählt meine erste Begegnung mit der Aktivität Rafting. Das bedeutet, sich in einem Boot einen Fluss (und ggf. auch mal den einen oder anderen Wasserfall) hinunterzustürzen - komme, was wolle. Auf dem Weg zum Fluss beantwortete Raana, seines Zeichens erfahrener Rafter, meine Frage danach, wann wir denn zurück seien, im unwahrscheinlichen Falle, dass wir dieses halsbrecherische Unterfangen überleben, nur nüchtern mit einem Grinsen und der Aussage: "Wenn wir überleben, dann bist Du so in 3 Stunden zurück."

Dienstag, 9. Oktober 2012

Verregnete Mehrtausender, blubbernde Quellen und Elegien aus Rost

Aufgrund von Abstinenz ist mir leider eine interessante Veranstaltung auf der Frankfurter Buchmesse durch die Lappen gegangen: "No Zealand" - der Neuseeland-Beschimpfungsabend. War jemand dabei? Besonders geschimpft hätte ich auf das Wetter. In den letzten zwei Wochen konnten wir schon froh sein, wenn es mal nicht geregnet und gestürmt hat, sondern nur bewölkt war. Bei Sichtweiten unter 500 Meter kommen die an sich faszinierenden zwei, drei schneebedeckten Mehrtausender, die hier in der Landschaft herumstehen, nicht wirklich zur Geltung.

Mittwoch, 26. September 2012

Unterwegs im Norden des Südens

Bei der Treatysite in Waitangi
Und wieder fährt ein Auto mit ausdauerndem Hupen an unserem Campingbus vorbei. Es ist halb neun abends und der Wald-Campingplatz, auf den wir eigentlich wollten, ist wegen Renovierung geschlossen. Also hatten wir uns in der Nähe ein ruhiges Eckchen gesucht. Dachten wir zumindest. Hier in Northland (dem Teil Neuseelands, der sich nördlich von Auckland befindet) sind Wildcamper nicht gern gesehen. Und auch wenn Wildcampen grundsätzlich nicht verboten ist, zumindest steht es so geschrieben, lassen die Locals die Touristen das auch ganz gern mal spüren.

Mittwoch, 12. September 2012

Donnerstag, 30. August 2012

So langsam wäre es an der Zeit...

... diesem Blog einen neuen Namen zu verpassen. Wir sind seit ein paar Tagen in Auckland (17.838km von Hamburg), und erfreulicherweise fühlt sich das Wetter im Gegensatz zu unserem Kurzbesuch vor 4 Wochen schon viel frühlingshafter an.
Rarotonga ("Raro"), die Hauptinsel der Cooks, hatte uns so gut gefallen, dass wir von 2 auf 3 Wochen verlängert hatten und ein zweites Mal die Unterkunft wechselten. Das Rarotongan Backpacker's hat sich letztlich als die beste Unterkunft herausgestellt: direkt am Strand gelegen, mit Pool (nicht, dass man den benötigte) und etwas außerhalb von Avarua, der Hauptstadt gelegen. Zudem haben wir dort noch ein paar nette Bekanntschaften gemacht. Ein bisschen schade ist, dass wir kurz vor dem Pacific Islands Forum, einer internationalen Konferenz, wieder abreisen mussten - dort wurden die Regierungschefs mit Blumenkränzen empfangen und nach alter Tradition auf Tragen ge.. nunja.., tragen.


Donnerstag, 9. August 2012

Cook Islands!

Kia Orana! Nach einigen frech verregnet-kalten Tagen in Auckland kam das angenehm warm-feuchte Klima der Cookinseln uns gerade recht. Diese winzige Nation, Teil Polynesiens, hat nur 17.000 feste Einwohner, wovon etwa die Hälfte auf der Hauptinsel Rarotonga, lebt. Darauf kommen allerdings mehrere zehntausend Touristen, die überwiegend in kleinen Ressorts oder, wie wir, in (in unserem Fall ziemlich versifften) Backpackerhostels und Budgetunterkünften Zuflucht suchen.

Montag, 30. Juli 2012

Good Bye Astralia, hello New Zealand + Cooks

Nach fast 11 Monaten sagten wir Australien Good Bye. Unsere Reise hat uns von Sydney bis ans nördliche Cape Tribulation, dann an der Ostküste hinunter bis nach Melbourne, nach Tasmanien, Adelaide und anschließend übers Outback zurück nach Townsville und Sydney geführt. Wir machten Begegnung mit seltenen Vögeln, unzähligen Känguruhs, Schlangen, Spinnen, trafen auf verschrobene australische Locals genauso wie auf hippe Städter und Backpacker aus (fast) aller Welt. Wir ließen auch jeden noch so überflüssigen Ort nicht aus - mit Wollongong ("The Gong"), Gosford und Geelong seien nur einige wenige genannt. Australien hat wirklich eine Menge zu bieten, vor allem:

Samstag, 28. Juli 2012

Off to...


New Zealand! Gut, dass wir ein paar Stunden vor Abflug am Flughafen in Sydney eingetroffen sind. Von den Reibereien beim Check-In nach Neuseeland (Stichwort Ausreiseticket) berichte ich später. Letzte Woche haben wir endlich unseren treuen und über die Monate lieb gewonnenen (wobei Hassliebe es wohl besser bezeichnen würde) Ford Econovan verkauft und sind anschließend noch ein paar Tage in Byron Bay gewesen, das uns sehr ans Herz gewachsen ist. Wir sagen also dem Land, in dem Jeder und Jede immer und überall angelt, dem Land, in dem Fußgänger gegenüber Autos (außer am Zebrastreifen) immer das Nachsehen haben, Good Bye. Jetzt geht's erstmal für ein paar Tage nach Auckland und anschließend für zwei Wochen auf die Cook Inseln - wir freuen uns tierisch auf Polynesien und sind sehr gespannt auf das was da komme.

Dienstag, 10. Juli 2012

Dauerwelle

Byron Bay ist ein Surferdorf und Mekka der Alternativkultur im nordöstlichen New South Wales. Genau genommen befinden wir uns am östlichsten Punkt Australiens. Wir haben dort noch ein paar Wellen mitgenommen, bevor wir weiter nach Sydney gefahren sind.

Dienstag, 26. Juni 2012

Tweed Coast = Walheimat

Nächtlicher Besuch am Rastplatz: ein Possum
Bill Bryson hat einmal geschrieben, dass er unter anderem deshalb mit seiner Familie von England in die USA ausgewandert ist, damit seine Frau endlich 24 Stunden lang shoppen gehen kann. Australien wäre hinsichtlich des Konsums auf jeden Fall eine Alternative gewesen, das fällt insbesondere an der Ostküste immer wieder auf. Jede Stadt ist von einem ausufernden Gewerbegebiet mit den immer gleichen Ketten umgeben, sei es Supercheap Auto, Repco, Subway, McDonald's, Hungry Jack's (wie Burger King hierzulande heißt), The Good Guys, Harvey Norman und und und.. die riesigen Shoppingcenter nicht zu vergessen. Das totale Kontrastprogramm zum Outback.

Montag, 18. Juni 2012

Mehr von Herz und Küste

Wie schnell die Zeit vergeht. Unsere Reise ins Outback liegt schon wieder über zwei Wochen zurück. Die letzten 14 Tage haben wir es uns an der Küste zwischen Townsville und Rockhampton gut gehen lassen. Das Meer ist zu dieser Jahreszeit quallenfrei und den Winter mal bei 25 Grad sonnen- und meerbadend, kokosnussessend. muschelsuchend und lesend zu verbringen ist ja auch recht luxuriös.

Mittwoch, 6. Juni 2012

Im Herz Australiens

Back from the Outback! Nach zwei tollen Wochen im Herzen Australiens sind wir wieder am Meer, genauer in Townsville an der Ostküste und haben heute morgen den Kaffee mit Blick auf Magnetic Island genommen. Meine Eindrücke aus dem Herzen Australiens will ich Euch natürlich nicht vorenthalten. Ich war erstaunt, wie vielfältig die Landschaft zwischen South Australia, Northern Territory und dem westlichen Queensland ist. Im Zusammenhang mit Mount Isa ist oft vom "Outback Queenslands" die Rede, streng genommen kann von wilder Natur dort aber eigentlich keine Rede mehr sein.  Eine gigantische gerodete Weidefläche grenzt an die nächste. Ganz anders die weitgehend unberührte Natur in Central Australia.

Donnerstag, 31. Mai 2012

Freitag, 25. Mai 2012

So dry everywhere

Sind wir schon da? Das haben wir uns auf dem Weg von Port Augusta gen Norden ziemlich lange gefragt. Wo genau das Outback anfängt, dafür gibt es keine Definition. Es bemisst sich wohl am ehesten am eigenen vagen Gefühl des Seins im Nichts.

Montag, 21. Mai 2012

Southern Comfort

Nach gut 4 Wochen, die wir bei überwiegend ungemütlichem Herbstwetter in der Umgebung von Melbourne verbracht haben, ging es letzte Woche endlich weiter. Die knapp 300 Kilometer für australische Verhältnisse kurze Great Ocean Road führte unseren frisch bereiften Van vorbei an Surfstränden, Klippen, Seen, beeindruckenden Felsformationen, über Hügel und durch Nadelwälder.


Dienstag, 17. April 2012

Nicht vorenthalten...

... möchte ich Euch die von Googlemaps vorgeschlagene Route von Wilsons Promontory nach Walhalla, die ich neulich abgerufen habe. Wozu Tippfehler doch alles führen können... bitte vor allem die Punkte 56, 117 und 129 beachten.

http://maps.google.com/maps?saddr=tidal+river&daddr=Valhalla&hl=de&sll=4.746535,-152.815215&sspn=109.539925,226.054688&geocode=FfZvrP0d28C4CCnxiIu0Jq4razHwaKAwpHkFBA%3BFYPAcgId40ea-yk9vHdzjJXCiTH6XPxqYT-iKQ&mra=prev&t=m&z=2

Samstag, 14. April 2012

Sehenswertes...

... aus Jans allgegenwärtiger Olympus.

Ausblick genießen in Wilsons Promontory
Immer dieses Rosellas füttern immer

Mittwoch, 11. April 2012

Vom Kampf ums Müsli und anderen Begebenheiten

Die vier Wochen Tasmanien sind wie im Fluge vergangen. Nachdem wir dem Meer bei Lagoons Beach Lebewohl gewünscht hatten, verbrachten wir die letzten Tage im Narawntapu Nationalpark und im bergigen Inland nördlich des Mt Jerusalem bei Mole Creek. Nur wenige Straßen bzw. Schotterpisten führen einen dort an Bächen entlang, vorbei an Stauseen und auf Berggipfel, die mit beeindruckenden Ausblicken belohnen.

Dienstag, 20. März 2012

To the Center and Trans East

Wo auf dem australischen Festland der Uluru liegt, dort ist auf
Tasmanien der "Great Lake" - ein riesiger See, der sich inmitten des
Hochplateaus befindet. Bei unserer Tour von Launceston in die Mitte der
Insel war eben jenes dieses Mal ziemlich prägnant: man fährt und fährt
kilometerweit in etwa auf Höhe des Meeresspiegels, dann geht es ein paar
Kilometer bergauf und oben, auf ca. 1.000 Meter Höhe, ist es plötzlich
wieder flach. Und kalt. Die Wolken zogen nur wenige Meter über uns
vorbei, als wir den kleinen Pine Lake besuchten. Kaum zu glauben, dass
hier bis vor ca. 10.000 Jahren, gesamthistorisch also quasi gestern,
noch Gletscher die Landschaft prägten und diese Seen als Relikte der
Eiszeit zurückgelassen haben.

Am Great Lake...

Montag, 12. März 2012

Magnificent, isn't it?


Vielleicht lag es einfach am heutigen Wetter. Nach tagelanger Bewölkung und einem fiesen, feinen Nieselregen, der gestern Nachmittag Kälte durch jede Gewebefaser getragen hat und Nachttemperaturen von geschätzten 6 Grad zeigte sich heute endlich wieder die Sonne. Zwischenzeitlich haben wir die Tasmanien in Ost und West teilende "Dividing Range" mit ihren Hochebenen überquert und dabei einen kurzen Abstecher in den Mount Field Nationalpark und an den Lake St. Clair, mit 200 Metern Tiefe Tasmaniens tiefster See, gemacht.

Dienstag, 6. März 2012

Privatregen

Unwetter in Queensland, Überflutungen in New South Wales, Waldbrände in der Nähe von Canberra... wenn der Eindruck entstehen sollte, dass wir eine Spur der Verwüstung hinter uns herziehen, dann kann ich dazu nur sagen: Stimmt!

Donnerstag, 1. März 2012

Melbourne und Tasmanien

Neulich Abend hatten wir Besuch an unserem Van. Als wir gerade in der Abenddämmerung dabei waren, leckere Veggieburger zuzubereiten, raschelte es plötzlich hinter uns im Gebüsch. Ein Forester Känguruh näherte sich bis auf zirka einen Meter und schnupperte. Wenig später hangelte sich ein Possum herab, das sich nur durch einen leichten Klapps dazu bewegen ließ, uns nicht das Essen vom Teller zu klauen.
Die tasmanische Wildnis hat uns also gleich vom ersten Moment an voll erwischt. Mit irgendwie vertraut klingenden Ortsnamen wie Interlaken, Stieglitz, Bagdad und Dover wirkt die Insel bisher so, wie ein
konzentriertes, kleineres Australien.

Dienstag, 7. Februar 2012

Richtungswechsel

Seit unserem Aufenthalt am Cape Trib im Oktober letztes Jahres gab es für uns nur eine Richtung: Süden. Nachdem wir nun Canberra den Rücken gekehrt haben, um wieder an die Küste zu kommen und dem Verlauf des National Highway 1 in Richtung Melbourne zu folgen, tat es richtig gut, mal wieder Meeresluft zu schnuppern.

Zwischen Bateman's Bay und Eden

Im Blue Pool in Bermagui - gefühltes Eisbaden

Sonntag, 29. Januar 2012

Australia Day

Wir hatten ja Gott weiß was erwartet. Am 26. Januar war Australia Day, Nationalfeiertag in Erinnerung an die Ankunft der ersten Flotte mit Siedlern auf dem Kontinent - und entsprechend umstritten, wenn man sich mit Aborigines unterhält. Anlässlich dessen wurden in Canberra schwere Geschütze aufgefahren: am Vorabend gab's eine Flugshow und INXS und weitere Bands sollten kostenlos vorm Parlamentsgebäude spielen. Würden die Australier an diesem Tag ihren Nationalstolz voll ausleben? Würden andere Farben als blau-rot-weiß verboten?


Nun, das Konzert stellte sich als eine für's Fernsehen aufbereitete Show heraus, bei der INXS ihre neue, rein zufällig am Australia Day erscheinende Single "We are united in Australia" spielten, und das zwei Mal. Zwischendurch suchte ein Moderator das Publikum zu motivieren: man sei doch schließlich im Fernsehen und wolle doch ein gutes Bild abgeben. So sah das Ganze dann im TV aus:



Dass das Publikum im Video kaum zu sehen ist, hängt damit zusammen, dass bis auf ein paar Teenis direkt vor der Bühne kaum jemand begeistert war. Solche Meldungen passen natürlich nicht zum Bild, das man gern abgeben möchte, weswegen die Canberra Times auch lächerlicherweise schrieb: "A gentle murmur had been building since 4pm but when INXS hit the stage three hours later, that murmur turned into a roar." In Wahrheit: Hier und da ein Mitwippen, aber im Großen und Ganzen stieß die INXS Patriotismus-"Hitsingle" auf taube Ohren. Was angesichts der an diesem Tag besonders ausgegrenzten Aborigines ja schon wieder fast erfreulich ist. Die Australier sind definitiv stolz auf ihr Land, aber bescheuert sind sie deswegen noch lange nicht.

Donnerstag, 19. Januar 2012

Optisches der vergangenen Wochen

Ganz vergessen: am Uluru waren wir auch schon ;-)
Im Koala Sanctuary in Port Macquarie
Beim Sonnenuntergang in der Umgebung Canberras
Ladenzeile im beschaulichen Bellingen
Irgendwie.. symetrisch: das Parlamentsgebäude in Canberra

Im botanischen Garten in Canberra gab's neben Grünzeug...

... auch wieder obligatorische Viecher zu sehen.

Apropos Viecher: dieses Exemplar, eine Huntsman Spider,
wollte sich in unserem Van häuslich einrichten

Sehen zwar so duster aus wie Ganoven,
sind aber John Curtin und Ben Chifley
(Premier und Schatzmeister in den 1940ern)
Gegenüber dem alten Parlamentsgebäude steht die Zelt-
Botschaft der Aborigines

... und die Umgebung Canberras zeigt sich von ihrer schönsten Seite.




Mittwoch, 18. Januar 2012

Wo alles begann...

... zumindest nach gängiger unkritisch-weißer Geschichtsschreibung,
liegt etwas unscheinbar auf der Südseite der Botany Bay innerhalb
Sydneys. Hier ist Captain Cook mit seiner Flotte am 28. April 1770
angelandet, und hier kam es auch zum ersten Kontakt zwischen Aborigines
und Europäern. Eine Begegnung voller Missverständnisse, wie die
Schautafeln erläutern. Dass die Australier diesen historisch bedeutsamen
Ort besonders schön gestaltet hätten, kann man allerdings nicht
behaupten. Es sei denn, der persönliche Sinn für Ästhetik (und mein
persönlicher tut das durchaus) umfasst Industrieanlagen und eine
Ölraffinerie.

Schön: Captain Cooks Anlandeplatz

Dezember und Januar ist die Hauptferienzeit in Australien, und dass
Sydney zum Jahreswechsel aus allen Nähten platzte, hatte ich ja bereits
berichtet. Wir entschieden uns deshalb, dem Küstenverlauf weiter in
südlicher Richtung zu folgen und verbrachten einige Tage in Wollongong,
auch "The Gong" genannt. Der Royal National Park, dem wir auf dem Weg
einen Besuch abstatten wollten, war - das muss man sich mal vorstellen -
wegen Überfüllung geschlossen!
Wollongong und Umgebung beherbergen eine eigenartige Mischung aus
Schwerindustrie und Hotelanlagen. Die Synergieeffekte haben wir
allerdings anders für uns nutzbar gemacht und sind schön mit Blick aufs
Stahlwerk baden gegangen.
In der zweiten Januarwoche war es relativ kühl und zu windig zum Surfen
- ohnehin ist es in New South Wales um einiges weniger sommerlich, als
wir erwartet hatten (was auch ungewöhnlich ist) - so dass wir erst
einmal eine Tour ins Inland nach Canberra einschoben:
Kompromiss-Regierungssitz (man konnte sich damals nicht auf Sydney oder
Melbourne einigen), Planstadt und vom winzigen Bundesstaat Australian
Capital Territory umgeben. Der hat immerhin den Vorteil, dass man
Lebensmittel und Alkohol in einem Geschäft kaufen kann und nicht immer
junkiemäßig in den Liquorstore muss. Auf dem Weg dorthin passierten wir
ein gigantisches Tal mit phänomenalem Ausblick auf den (z.Zt.
anscheinend ausgetrockneten, zumindest ziemlich kleinen) Lake George
(Fotos folgen). Zu unserer Verwunderung fiel das Thermometer im
Regierungssitz noch weiter auf nachts 6 Grad. Und Canberra? Grün, viel
Platz, Verwaltungscharme, um es zusammenzufassen. Toll: die vielen
Bibliotheken, Museen, Ausstellungen. Ein paar Tage werden wir noch
bleiben. Und wer weiß - vielleicht haben wir am Ende alles in Grund und
Boden verwaltet.

Sonntag, 8. Januar 2012

Dichter Nebel...

... und der Geruch von verbranntem Gummi lag gestern über Teilen Canberras. Jetzt wissen wir auch warum. Mehr zu unseren Eindrücken der australischen Hauptstadt in Bälde.

Dienstag, 3. Januar 2012

Statistikgewitter

Dem Aufmacher des letzten Guardian Weekly zu Folge ist es soweit:
Wirtschaftsflüchtlinge aus Europa (speziell Griechenland) fallen in
Australien, Asien und teils gar Afrika ein. Von Deutschland war zwar
nicht die Rede, dennoch gibt es einige gute Gründe, dem Land einen
Besuch abzustatten. Zumindest, wenn man auf Platz und billige Burger
steht, wie ein Blick in das Buch "How Australia compares" von 2005 verrät:

* die Bevölkerung pro Quadratkilometer liegt in der BRD bei 231, in
Australien bei 3
* die Fläche Deutschlands beträgt etwa 357 Tausend Quadratkilometer,
die Australiens über 7,6 Millionen
* 21% der gesamten australischen Bevölkerung leben in Sydney
* die durchschnittliche Lebenserwartung liegt in OZ bei 79,8 Jahren,
in der Heimat bei 77,4.
* laut Big Mac-Index ist Australien ein burgerfreundliches Land: 2007
lag sein Preis bei umgerechnet 2,95 US-Dollar (Euroraum: $4,17).
Günstiger als Australien war unter den verglichenen Ländern nur
Japan mit $2,29.
* Schlussfolgerung: Um die Lebenserwartung im Euroraum zu steigern,
muss der Big Mac günstiger werden

Montag, 2. Januar 2012

Weihnachtswellen

Wie schafft man es, bei über 20 Grad Weihnachtsstimmung zu erzeugen? In unserem Fall mit einem Fünf-Dollar-Tannenbaum (batteriebetrieben) aus dem Dollarshop und leckerem selbstgekochten Drei-Gänge-Menü. Dumm nur, dass just in dem Moment, in dem wir uns am Strand unweit von Pottsville an der schönen Tweed Coast zum Essen niederlassen wollten, ein Schauer runterkam, der sich gewaschen hatte. Aber im Van ist es schließlich auch gemütlich. Und was lag unter dem Tannenbaum? Überraschung - ein Surfboard. Zum Surfen waren die Bedingungen über die Weihnachtstage aber leider nicht ideal, zumindest nicht für uns "bloody beginners". Die Profis jucken Wind und rauhe See wenig, wie wir unweit der Strände von Byron Bay ("The Pass"), im Übrigen der östlichste Punkt Australiens, bei Lennox Head und weiter südlich beobachten konnten.

Hauen einen aus den Socken: Wellen bei The Pass, Byron Bay

Blick auf Tallow Beach vom Leuchtturm in Byron Bay

Mit allen Wassern gewaschen: ein Surfer am Seven Mile Beach bei Lennox Head 
Ein besonderes Weihnachtsgeschenk haben sich die australischen Straßenbehörden ausgedacht: zwischen dem 23. Dezember und 2. Januar gibt es Punktzuschlag, genauer gesagt doppelte Punktzahl bei Verkehrsvergehen. Unterdessen hat denn auch die Hauptreisezeit begonnen und auf dem Pacific Highway, der sich an der neusüdwalisischen Ostküste entlangschlängelt, reiht sich ein Wohnwagen an den nächsten - zum Glück bisher nur in südliche Richtung.

Viel hilft viel: doppelte Punktzahl zwischen Weihnachten und Neujahr
Auf dem Weg nach Sydney passierten wir das beschauliche Dorf Bellingen, sahen viele tolle menschenleere Strände, ließen die Touristenorte Coffs Harbour und Port Macquarie hinter uns und schauten uns den abgeschiedenen Great Lakes Marine Park um Port Stephens an. Obwohl diese Regionen bereits zu den dichtbesiedelten zählen, kann man auch hier kilometerweit fahren, ohne Häuser zu passieren. Andererseits ragen die Städte mit ihren Gewerbegebieten ewig weit ins Umland. Das gilt auch und gerade für das Stadtgebiet Sydneys. Die Stadt hatten wir im September in erster Linie mit öffentlichen Verkehrsmitteln erkundet und haben nun mit dem Van einen ganz neuen Zugang bekommen. Das Getriebe freut's und die Parkhausbetreiber in der City üben sich in Bescheidenheit.

Sonntag, 1. Januar 2012

Happy New Year

... und viele Grüße von der Harbour Bridge in Sydney! Zusammen mit ca.
1,5 Millionen anderen Besuchern (lt. sueddeutsche.de) sind wir ins neue
Jahr gerutscht. Es war ein gigantisches, friedliches Fest - ohne
Glasflaschen, ohne Böller, ohne an öffentlichen Plätzen konsumierten
Alkohol, da verboten. Dafür waren am nächsten Morgen um 11 Uhr in
einigen Hotels (Pubs) einige Hartgesottene noch immer am Zappeln. Frohes
Neues!!!